Die Evolution der Zange

Letzte Woche hatte ich die Gelegenheit Michael nicht nur mit geistig, sondern auch handwerklich bei einem Projekt zu unterstützen. Ich hege ja große Leidenschaft für Symbole, Pikotgramme, Icons. So bat er mich schnell einmal drei Icons für die sich im Entwurf befindende Website einer Münchner Innenarchitektin zu gestalten. Diese sollten die drei Arbeitsschritte Beratung, Planung und Umsetzung darstellen.

Für Beratung zeichnete ich einen Notizblock mit Bleistift. Das zuvor verwendete Ohr erschien mir ein bisschen zu passiv und im Vergleich zu dem anderen Symbolen zu uninteressant. Da die Planung nicht mehr mit Papier und Stift erfolgt, sondern vorwiegend am Computer, visualisierte ich für diesen Punkt eine Maus. Hier benötigte es ein paar Schritte zum fertigen Ergebnis. Erst durch das Hinzufügen eines Scroll-Rades wurde das phallische aus dem Symbol ausreichend eliminiert.

Für den Punkt Umsetzung wollte Michale keinen Hammer, schien ihm zu destruktiv. So überlegte ich mir einen Schraubenzieher und eine Zange. Ich hatte noch nie eine Zange gezeichnet, also erwies sich der Weg zum fertigen Icon als durchaus spannend. Was mit einer verkrüppelten Drahtfigur begann wurde nach elf Überarbeitungen und etwa vierzig Minuten zu einer ziemlich deutlichen Zange. Auch der Schraubenzieher verlangte nach ein paar Zwischenschritten. Wer hätte denn gedacht, dass die Einbuchtungen am Griff so wichtig für die Wiedererkennbarkeit des Symbols sind?

Nach etwa zweieinhalb Stunden Arbeit war ich dann mit den Symbolen zufrieden. Es dauert eben immer seine Zeit. Ich kann ja garn nicht anders, als nach einem bekannten Zitat Kurt Weidemanns zu handeln:

Es ist nicht gut wenn es fertig ist, es ist fertig wenn es gut ist.


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  1. Ich habe deine Zeilen nur überflogen, aber der Satz „Was ich vorher in Filmen für kitschig und banal hielt wurde…

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