Gut gekocht ist halb geregelt

Ein Aspekt meiner nun schon langsam zu Ende gehenden Entwicklungszeit blieb hier bisher unbeleuchtet – das Kochen. Ich habe die vergangenen Wochen genutzt und mich mit alten Kochbüchern auseinandergesetzt. So entstand mein erster selbstgezogener Strudelteil, Marmorkuchen und andere Gerichte. Was mich aber noch viel mehr an den Kochbüchern zu faszinieren begann, waren die Regeln, die sich in ihnen finden. Diese bilden wunderbar einen lange vergangenen Zeitgeist ab und haben mich zur Weiterverarbeitung inspiriert.

Das neue Thea Kochbuch

Die Lektüre

Meine Informationsgeber waren Das praktische neue Kochbuch aus dem Bertelsmann Verlag, 21. Auflage von 1957 und Das neue Thea Kochbuch aus dem Steyrermühl Verlag, 3. Auflage 1964. Hier merkt man wieder, wie relative das Wort „neu“ eigentlich ist. Vor allem im Thea Kochbuch finden sich ab Seite 174 einige nützliche Regeln vom Tischdecken bis zum Umgang miteinander beim Essen. Wenn ich mir diese Regeln heute ansehe wirken sie in ihrer zeitgemäß strengen Formulierung fast lächerlich, wenn man bedenkt wie sehr sich der Umgang mit Essen verändert hat. Und das begeistert und belustigt mich dann wieder. Perfekte Voraussetzungen also um einige dieser Sprüche zu interpretieren.

Viele Postkarten

Während meiner Uni-Zeit gestaltet ich hin und wieder Postkarten. Dies lernte ich als eine Methode zum schnellen Ausprobieren von Ideen kennen. Mir gefällt das kompakte Format und die Einfachheit geschwind eine Karte zu machen und dann gleich zur nächsten weiter gehen zu können. Dabei ist es nicht das Ziel, dass jede Karte ein Meisterwerk wird. Manchmal kann man nur Teile einer Karte übernehmen aber oft stellt sie einfach einen Abschnitt innerhalb eines Prozesses dar. Am wichtigsten ist aber, dass es mir Spaß mach mit Postkarten zu arbeiten. So habe ich mich mit verschiedenen Schreibwerkzeugen und meiner guten alten Mercedes Selecta Schreibmaschine von 1934 versucht.

[flickr id=“6031845798″ thumbnail=“medium“ overlay=“true“ size=“medium_640″ group=““ align=“none“]

 

[flickr id=“6031845984″ thumbnail=“small“ overlay=“true“ size=“medium_640″ group=““ align=“none“] [flickr id=“6031289405″ thumbnail=“small“ overlay=“true“ size=“medium_640″ group=““ align=“none“] [flickr id=“6031846628″ thumbnail=“small“ overlay=“true“ size=“medium_640″ group=““ align=“none“] [flickr id=“6031846796″ thumbnail=“small“ overlay=“true“ size=“medium_640″ group=““ align=“none“]

 

[flickr id=“6031290059″ thumbnail=“medium“ overlay=“true“ size=“medium_640″ group=““ align=“none“]

 

Es ist schön etwas zu machen, das nur einmal existiert. Dinge die am Computer entstehen sind natürlich immer exakt reproduzierbar. Hier nun ist jedes Stück zwangsläufig ein Unikat und das trotz der Verwendung der Schreibmaschine. Denn den Anschlag und die genaue Position des Textes bekomme ich so kein zweites Mal hin und was die Handschrift betrifft geht das sowieso nicht.

Diese weisen Sprüche haben sich nun als reale Postkarten auf den Weg in die Welt gemacht. Mal sehen, was ihrer Empfänger dazu sagen und ob sie diese Regeln auch beherzigen werden. Alle Bilder gibt es nochmal hier zusammengefasst in meiner Flickr-Galerie.


Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

  1. Ich habe deine Zeilen nur überflogen, aber der Satz „Was ich vorher in Filmen für kitschig und banal hielt wurde…

English