Nach einem durchaus bewegtem Semesterende mit wenig Schlaf und vielen abgeschlossenen Projekten, die ich im laufe der nächsten Wochen nach und nach vorstellen werde, bin ich nun aus dem kraftspendenden Schiurlaub am Kärntner Nassfeld wieder zurück. Natürlich konnte ich es wieder nicht lassen, ein paar mir besonders auffallende Eindrück zu fotografieren.
Das Nassfeld ist ein unglaublich weitläufiges und abwechslungsreiches Schigebiet. Ich erinnerte mich nur noch an diese Tatsache und ein an die lustige Zeit im Sportheim, wenn ich an den Schulschikurs der dritten Klasse vor 9 Jahren (Gott, ist das lang her!) denke. Im Prinzip kenne ich noch kein Schigebiet, dass grundsätzlich grafisch ansehnlich gestaltet ist. Meistens sind die Beschilderungen angsteinflößende Pfusch-Werke aus Arial, Comic Sans und (Oh, wir sind so individuell mit Pseudo-Handschrift) Brush Script MT. Das Nassfeld macht da keinen Unterschied, leider.
Aber ich bin ja nicht hierher gekommen, um mich an Sternstunden visueller Gestaltung zu erfreuen, sondern um das schöne Wetter zu genießen und auf den weißen Flocken von dem Gipfeln herab zu tanzen. Und um erst einmal dort hinauf zu kommen, nimmt man die Gondelbahn „Millennium-Express“. Hier kam schon die erste Überraschung: Ein paar Gondeln wurden als Werbefläche genutzt und beklebt. Dabei waren die Verantwortlichen selten einfallsreich und nutzen die außergewöhnliche Fläche dafür, irgendwie das Logo mit irgendeinem Spruch darauf zu pappen (siehe Foto Kärnten Heute). Doch eine Gondel erregte mein Aufsehen – die schwebende Pommes-Tüte von McDonald’s. Das Medium wird witzig genutzt und jeder weiß gleich worum es geht, auch wenn der nächste McDonald’s ca. 30 Minuten mit dem Auto entfernt ist. Kar, das goldene M kennt jeder, aber ich glaube auch die anderen Marken hätten sich etwas mehr bemühen können.
Sehr gut positioniert an den Seiten der meisten Schilifts waren auch die Taschentuchspender von Feh. So konnten viele die rinnenden Nasen vorm Davonlaufen bewahren. Aber auch aus dieser Idee hätte man etwas mehr machen können. Der hergestellte Bezug erscheint irgendwie weiter hergeholt und nicht allzu nachvollziehbar. Wenigstens ist es echte Handschrift …
Abseits der Schipiste waren natürlich auch ein paar Ausflüge in das urbane Kärnten drinnen. So überrascht das BZÖ bei jedem Besuch aufs Neue. Das Plakat hier hängt in der Auslage der Zentrale Klagenfurt. Überrascht war ich auch von der Gestaltung eines Imbiss-Standes am Messegelände in Klagenfurt. Welches Kind wird sich da wohl hintrauen? Einen herrlich reduzierten Fraktur Schriftzug habe ich auf einem Privathaus in Auen, in der Nähe von Velden, entdeckt. Genauso neugierig hat mich der kühle Stil der Beschriftung des „Technischen Hofes“ in Villach gemacht. Sehr interessante C und R-Formen. Mit dem heraufgesetzten Querbalken beim H (die Höhe lässt sich auch beim N erahnen), erinnert es ein bisschen an Jugendstil-Schriften.
Nach so vielen Eindrücken und vom Computer fernen Stunden freue ich mich auf mein letztes Studiensemester. Das wird zum Großteil aus der individuellen Betreuung der praktischen Diplomarbeit bestehen. Was ich mir aber dafür vorgenommen habe kommt ein anderes Mal.
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