Der Weg zum Hochzeitsmonogramm

Gerade bin ich mit einem sehr schönen Projekt beschäftigt: dem Gestalten von Hochzeitseinladungen. Heidi und Flo, so heißt das glückliche Paar, werden im Mai heiraten. Weil es gut zum Ort der Hochzeit passt, haben wir uns gemeinsam überlegt die Einladungen wie ein kleines Märchen zu gestalten. Doch allem voran wollte ich ein Monogramm für die beiden schaffen, das als eine Art Logo auf allen Drucksorten zum Einsatz kommen soll.

Erste Skizzen zum Hochzeitsmonogramms

Aller Anfang ist wie immer das Skizzenbuch. Viele, viele Seiten lang werden Ideen gesammelt und aufgezeichnet. Wie lassen sich die Initialen von Heidelinde und Florian nur am besten kombinieren? Nach etlichen Versuchen habe ich mir überlegt die beiden Buchstaben mit dem Querbalken zu verbinden. Mit einer dezenten Krone sollte auch schon im Monogramm das Märchen thematisch vertreten sein. Auf diesem Weg wurden die Skizzen immer konkreter.

Konkretere Skizzen zum ersten Ansatz bei dem H und F über den Querbalken verbunden werden

So schön nun aber die Idee der verbundenen Initialen auch sein mag, funktioniert sie auch im Einsatz? Als ich den Entwurf auf den Computer im Rohzustand übertragen hatte, stellte sich bei mir erst einmal Ernüchterung ein. Und so fragte ich meinen emigrierten Meister des Typedesign Lukas, was er denn von der grob vektorisierten Idee hielte.

Das Monogramm im Rohzustand verktorisiert

Auch wenn er den Ansatz grundsätzlich gut fand, konnte er im Monogramm nur ein HJ erkennen. Und das sah ich dann plötzlich auch! Nach einer gewissen Zeit ist man beim Arbeiten in seinem eigenen Blickwinkel gefangen. Ich stellte mir gar nicht mehr die Frage der Lesbarkeit, denn für mich war immer klar gewesen, dass ich hier ein HF hätte. Also zurück zum Skizzenbuch. Hier versuchte ich dann die Initialen zwar für sich stehend aber durch die Krone verbunden neu zu zeichnen.

Neuer Ansatz mit getrennten Initialen zur besseren Lesbarkeit

Danach habe ich alles nochmal auf den Computer übertragen. Es folgten noch viele Überarbeitungen und Feedback-Runden mit Lukas. Schlussendlich habe ich auf die runden Tropfenserifen verzichtet, die Krone einfacher und fließender gezeichnet, die Winkel und Strichstärken angepasst. In diesem kurzen Video sind die wesentlichen Entwicklungsschritte auf dem Weg zum fertigen Monogramm zu sehen:

Das fertige Hochzeitsmonogramm

Und so sind das Brautpaar und ich nun glücklich über das Endergebnis. Auf dem Weg dorthin konnte ich wieder einiges lernen und meine mittlerweile ziemlich verstaubten TypeTool-Kenntnisse aufpolieren. Das erste Einsatzgebiet der Monogramms wird eine Siegelgravur sein. Als nächster Schritt folgen nun die Illustrationen und das Gestalten der eigentlichen Einladung. Und da muss ich mich ranhalten, denn viel Zeit bleibt mir nicht mehr …


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