Von Elefanten zu Glänzen

Eigentlich schlimm – seit über einem Jahr betreue ich bereits die Cleaning Company und habe sie weder im Blog noch Portfolio erwähnt. Aber das kommt davon, wenn man bei großen Projekten nicht währenddessen ein bisschen schreibt, sondern erst wenn alles, alles, alles fertige sein soll … Deshalb muss ich jetzt ein wenig nachholen:

Im März 2007 erhielt ich den Auftrag für die Cleaning Company, einem Kärntner Reinigungsunternehmen mit Schwerpunkt auf Schulungen, das Corporate Design zu entwerfen. Für einen jungen Gestalter wie mich war das eine unglaublich spannende wie aufregende Sache – ich durfte das Design eines Unternehmens schaffen und von Anfang an alles festlegen, den Grundstein legen!

Das alte Logo der Cleaning Company

Nun ja, so ganz stimmt das ja nicht, denn es gab schon ein Vorgängerlogo, das etwa ein halbes Jahr im Einsatz war. Dieses Logo motivierte mich zum Glück sehr, dass ich dieser komplexen Aufgabe gewachsen sei, weil ich mir nur schwer vorstellen konnte es zu unterbieten. Da die Cleaning Company schon nach kurzer Zeit mit der Bildmarke (wenn man diese Illustration so nennen darf) so unzufrieden war, dass sie nur noch den wurstigen Schriftzug verwendete, standen mir alle Wege offen.

Die ersten Ideen kamen wie immer über den Bleistift aus dem Hirn

 

So führte der erste Weg nach ausführlichem Briefing und leichter Abänderung des Namens von „Cleaning Company“ zu „The Cleaning Company“ zu meinem geliebten Skizzenbuch. Dort habe ich mit vielen Möglichkeiten herumprobiert, denn wie habe ich es gelernt: „Ideen kommen aus dem Kopf, nicht aus dem Computer“. Dem kann ich nur zustimmen, doch auch beim Scribbeln und Herumbasteln in Illustrator kam ich in weiterer Phase auf neue Ansätze. So kristallisierten sich drei Möglichkeiten heraus, von denen schließlich der Kunden eine auswählte. Die Entwurfsschritte zum schlussendlichen Logo sind hier unten nach zu vollziehen.

Der Weg zum Logo – Auf das Fehlende kommt es an

Der nächste Schritt war dann das Corporate Design zu gestalten. Ich legte meinen Blickwinkel vor allem auf sauberes und klares Design. Wie sonst sollte denn eine Reinigungsfirma sonst auftreten? Na ja, wenn man einmal die visuell chaotische bis prahlerische Welt der Reinigungsbranche anschaut, wird einem leicht schlecht. Kein Wunder, dass man diese Dienstleistungen nicht als besonders wertvoll ansieht, obwohl sie doch so wichtig sind. So positionierte ich die Cleaning Company in einem freundlich sattem Hellgrün um aus dem ewigen Rot und Blau (oh! Wasser ist blau und das braucht man zum Saubermachen! Nehmen wir doch Blau!) der Branche auszubrechen. Auch die übliche Liebe zu bizarren Schriftzüge konnte ich nicht teilen, deshalb wurde die Trade Gothic im einem warmen Grau die seriöse Basis für das lebendige Symbol.

Die Geschäftsdrucksorten – Briefpapier, Folgepapier, Visitenkarten, Begrüßungskarte

Nachdem das Corporate Design im Groben abgeschlossen war und alle Wordvorlagen und Briefpapiere im Einsatz, ging es Anfang Herbst ans Gestalten der Website. Diese stellte mich vor eine besonders komplexe Aufgabe, da sie ja für jede der vier verschiedenen Zielgruppen der Cleaning Company ansprechend sein sollte. Denn jemand der an einem Reinigungsfachkurs teilnimmt ist ein anderer Mensch als jemand, der die Cleaning Company dafür engagieren möchte sein Gebäude zu betreuen. Bei der Ausführung achtete ich besonders darauf, dass für die Besucher die Wege zu Informationen nachvollziehbar bleiben und man ständig von einem Bereich zum anderen wechseln kann. Eine solide Struktur mit den immer gleichen Elementen soll in der Orientierung Halt geben, DHMTL-Slider das ganze modern aufpeppen. Noch fehlt ein Weblog, das wird aber hoffentlich bald online gehen. Zuvor sollten die Mitarbeiter ja auch lernen wie man mit diesem großartigen Medium umgeht.

Website – Inhaltsseite mit Bilder-Slideshow

Jetzt nachdem die größten Brocken an Arbeit, also das CD und die Website, im Wesentlichen laufen, war es für mich auch spannend eine Zeitreise zu machen und zu sehen, was sich alles in dem einen Jahr getan hat. Und wie sich vor allem alles verändert hat und sich noch verändern wird. Es gibt noch viel zu tun und wenn man einmal schaut wie das Ganze vor einem Jahr noch ausgesehen hat und den Direktvergleich macht bin ich schon glücklich, das ich da meine Finger im Spiel haben durfte.

Alte Visitenkarte und Neue – Ah, aufgeräumt!Alt gegen neu – Die Begrüßungskarte vorher und nachher

Auch irgendwie seltsam wie sich meine Haltung in einem Jahr verändert hat. Damals konnte ich es noch gar nicht glauben, dass einmal ein Auto mit meinem Logo darauf irgendwo herumfahren würde und jetzt ist die Verwendung es für die Cleaning Company Alltag und für mich auch fast normal. Doch wenn ich darüber nachdenke ist es immer noch etwas besonderes. Es gäbe natürlich noch viel über das alles zu erzählen, aber so viel Nachholerei verträgt dieser Eintrag heute auch nicht. Immerhin war es mir eine Lehre nicht erst so spät loszuschreiben. Genauere Bilder der Ausführungen sind ab sofort im Portfolio zu finden.


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  1. Ich habe deine Zeilen nur überflogen, aber der Satz „Was ich vorher in Filmen für kitschig und banal hielt wurde…

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