Wieder zuhause. Was für schöne vier Tage waren das nicht in Berlin! Die Typo letztes Jahr erscheint mir fast wie ein Witz, wenn ich sie mit diesem vergleiche. Mein Flug ging um 6.10 Uhr zurück was soviel hieß wir nicht schlafen. Und jetzt, nachdem ich wieder etwas fitter bin, gibt’s die letzen Fotos und meinen Gesamteindruck zu sehen.
Besondere Highlights der Typo war für mich neben Sagmeister und Spiekermann der Schweizer Nicolas Bourquin mit seinem Vortrag »Je viens d’ici« (ich komme von hier) über das Aufpolieren seinen etwas traurig behandelten 3.500 Seelen- und Heimatortes Tramelan. Seine Präsentation war locker, sehr gut nachvollziehbar aufgebaut und traf das Ziel punktgenau. Da konnte ich mir etwas für meine Diplomarbeitspräsentation abschauen!
Marian Bantjes hat mit ihrer natürlichen und engagierten Art in einem sehr persönlichen Vortrag brilliert. Sehr viele Facetten von Raster, Muster und Typografie hat sie aufgezeigt und dabei ihre großartigen Arbeiten präsentiert. Vielleicht wird sie heuer meine Favoritin bei der Bewertung werden.
Rich Roat von House Industries, die ich ja schon länger bewundere, hat einen sehr schönen Vortrag darüber gehalten, warum man in einer digitalen Welt noch immer seine Finger schmutzig machen sollte. Zum Teil gab es eine Wahre Flut an Informationen, die mich sehr motiviert und unglaublich neugierig gemacht hat.
Ein weiterer für mich unbekannter und unerwartet interessanter Vortrag kam von David Berlow. Er hat sich ganz genau den Kopf darüber zerbrochen wie Schrift am Bildschirm dargestellt wird und die zum Teil fatalen Unterschiede zwischen den drei Rendermethoden gezeigt. Am Anfang schien er ziemlich nervös, aber mit Humor und etwas Selbstironie hat er mich schließlich überzeugt und auch keine Sekunde gelangweilt. Ein feines Expertenthema!
Allen in allem muss ich sagen, dass die Typo dieses Jahr von weitem Facettenreichtum gekennzeichnet war. Wo es letztes Jahr mit „Music“ eher Designlastig und zum Teil auch kaum typographisch zuging, hat das Theme „Image“ mehr Freiraum gelassen. Bestimmt war der Veranstaltungsort auch ausschlaggebend. Besonders schön fand ich, dass dieses Jahr Typographie selbst mit Ed Benguiats, Erik Spiekermann, Rich Roat oder Christian Schwartz sehr stark vertreten war. Es war eine gut Mischung an Unterhaltung, Inspiration, Design und eben auch Hardcore-Typographie.
Nächstes Jahr ist das Thema „Space“ und ich bin neugierig was da passieren wird. Doch jetzt ist es Zeit den ganzen Input der letzten drei Tage in Output zu verwandeln und die vielen, vielen inspirierenden Eindrücke, erworbene Bücher und Magazine wirken zu lassen. Ich bin sehr glücklich, dass ich dabei sein konnte!
Meine ganzen Fotos gibt es übrigens noch einmal komplett im Set Typo Berlin 2008 auf Flickr zu betrachten.
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