Jetzt ist das letzte Uni-Semester schon über ein Monat vorüber und ich habe mir endlich die Zeit genommen, zwei neue Arbeiten ins Portfolio zu stellen: Evelyn, der Picknickkorb, der auch eine Decke ist und der T-Shirt-Schriftzug „Lassen Sie mich Arzt, ich bin durch!“.
Bei Evelyn wollte ich meinen geliebten Minimalismus einmal wegstecken und mich so richtig im Kitsch austoben. Und das war herrlich! Es war vor allem toll ein funktionelles und auch schönes Produkt zu entwerfen. Die Bauanleitung dafür stellte mich vor ganz neue Herausforderungen, denn es ist gar nicht einfach etwas schematisch deutlich in einer durchdesignten Linie zu gestalten. Da ich mich in die Idee von Evelyn so verliebt hatte, habe ich einen kleiner Prototypen gebaut und diesen in seinem natürlichen Umfeld fotografiert. Mehr zu Evelyn im Portfolio.
Bei der T-Shirt Beschriftung habe ich das Motto „Lassen Sie mich Arzt, ich bin durch!“ gewählt, weil ich einmal Medizin, die Leidenschaft meiner geliebten Birgit und Schrift, meine Leidenschaft, verbinden wollte. So habe ich für die Präsentation des Schriftzuges auch gleich das Typografische Klinikum Wien entworfen und mit Birgits Hilfe eine „Patientenakte“ mit echter medizinischer Fachterminologie geschrieben, um den Entwicklungsprozess des Schriftzuges zu zeigen.
Damit habe ich mich auch zu einer Zielgruppe vorgewagt, von der es wahrscheinlich genau eine Hand voll Leute auf der Welt gibt: Mediziner mit Typografieinteresse. Es war schön einmal etwas zu gestalten, das sich nicht immer an die Designer-Welt richtet, sonder für eine ganz andere Zielgruppe amüsant ist. Wenn also ein Grafiker den Patientenakt liest, wird er wohl kaum alle kleinen Scherze verstehen. Vielleicht lässt sich diese Schiene ja weiter ausbauen. Das Typografische Klinikum wäre doch ein interessanter Brand, oder? So könnte man auch mehr Interesse in der Medizinerwelt für Typografie erwecken.
Beide Arbeiten liegen mir sehr am Herzen, da ich wirklich viel Freude hatte sie zu gestalten. Das Interessanteste dabei, mich mit anderen Themenbereichen zu beschäftigen, um sie dann konkret umzusetzen zu können. Und ich glaube darum geht es auch im Grafikdesign: sich in etwas für einen selbst zuerst fremdes einleben, um es gezielt zu kommunizieren, ohne dabei den Blick nach Außen zu verlieren.
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