Bitch, I don’t know your life

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Vortrag von Moving Brands

Um kurz zu beginnen, der zweite Tag der Typo war schon sehr toll. Angefangen hat er für mich mit dem Vortrag von Darren Bowles von Moving Brands über das Redesign des swisscom-Logos. Vor dem Vortrag war ich dem neuen Logo gegenüber sehr skeptisch. Wie kann man ein animiertes Logo für ein so großes Unternehmen verwenden? Wie stellt man Bewegung und Verläufe in den zahlreichen Drucksorten, Schildern, Verpackungen etc. dar? Wie kann so ein Logo in Schwarz/weiß funktionieren?

Vortrag von Moving Brands

Nach dem Vortrag hat sich meine Einstellung gegenüber dieser Idee komplett geändert. Es war schon vorher nachvollziehbar zu sagen, man nimmt ein bewegtes Logo (das Darren Bowls auch immer als Lebensform bezeichnete) in einer zunehmend digitalen Welt. Aber das swisscom-Logo funktioniert noch auf einer ganz anderen Ebene, einer viel tieferen. Es geht nicht mehr darum immer statisch das selbe Signet irgendwo draufzuknallen, viel geht es darum ähnliche Elemente wieder erkennbar zu verwenden. In Anzeigen und Drucksorten werden auch Ausschnitte des Logos gezeigt, aber man versteht, dass es sich um die gleichen Formensprache handelt. Die gleichen Farben, die selbst Dynamik. Und so bewegt sich dann auch das Logo bei variabler Verwendbarkeit auf allen Ebenen weiter. Ein großartig weitläufiges Konzept.

Spiekermann im Hintergrund Gerard Unger vorm Grueber-Poster Segway testen Das schlimmste Logo der Welt

Ein weiteres Highlight des zweiten Tages war die Pecha Kucha-Session auf der Stage. Hier sind sehr viele Medlungen zum Theman Design gefallen, die mich zum Nachdenken gebraucht haben. Gegen Abend war dann auch Mario Lombardo wieder auf der Bühne, den ich mittlerweile zum dritten Mal sah. In seiner gewohnten etwas schüchternen und süßen Art, zeigte er Eindrücke aus seinem mittlerweile nach Berlin umgezogenen Büro und viele atemberaubende Arbeiten. Einziger Kritikpunkt: er hätte vielleicht etwas weniger zeigen und dafür die Sildes nicht so schnell weiterklicken sollen.

Mario Lombardo

Krönender Abschluss des zweiten Tages war Chip Kidd, ein (vorwiegend) Buch-Cover-Designer aus New York. Seine Keynote war unglaublich witzig und mitreißend. Seine Arbeiten waren gut, keine Frage, aber sein Vortragsstil eben noch besser. So möchte ich nun auch den Titel dieses Blog-Posts erklären, der auch der Titel des Vortrags war. Chip Kidd hatte diesen Satz bei Kentucky Fried Chicken in New York gehört. Jemand hatte dort sechs riesen Portionen bestellt und die Dame hinter dem Tresen fragte: „Zum Hieresse oder zum Mitnehmen?“ Darauf war der Kunde genervt und schnauzte sie an, wie er denn all das hier essen können solle? Antwort der KFC-Dame: „Bicht, I don’t know your life!“

Als Zugabe hier noch die Verarbeitung von Chip Kidds Midlife Crisis: seine Band mit dem Song „Asymetrical girl.“ Sehr New-Wave.


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  1. Ich habe deine Zeilen nur überflogen, aber der Satz „Was ich vorher in Filmen für kitschig und banal hielt wurde…

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