Die a_schau im Architekturzentrum Wien

Da ich ein paar Stunden Zeit hatte, besuchte ich gestern spontan die a_schau im Architekturzentrum Wien und wollte eigentlich nur kurz reinschauen. Fast vier Stunden später war ich um unzählige Eindrücke reicher. In einem dicht mit Informationen gespickten Raum (der mich am Anfang fast überforderte), vermittelt die Dauerausstellung einen Überblick der österreichischen Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts.

Mein architektonisches Wissen hält sich sehr in Grenzen. Otto Wagner und Adolf Loos waren mir zwar bekannt und ich hatte auch schon immer ein gewisses Interesse für Architektur. Aber wirklich vertieft hatte ich das Thema bisher nicht. Umso mehr faszinierte es mich in der a_schau auf einmal Hintergründe und Besonderzeiten zu vielen Gebäuden zu erfahren, die mir zuvor nie wirklich aufgefallen waren, wie das Looshaus am Michaelerplatz. Auch in den Gemeindebauten, wie Raabenhof oder Karl Marx Hof, sehe ich nicht mehr nur „große Betonklötze“ sondern jetzt auch, welche spannende Konzepte dem Thema zugrunde lagen.

Die Ausstellung ist in zehn Episoden unterteilt: Prolog, Rotes Wien, Landschaft, Macht, Wiederaufbau, International, Utopie, Sytem, Collage und Gegenwart. Jede Episode stellt verschiedene charakteristische Gebäude, die meisten davon in Wien, vor. Einige erkannte ich wieder, andere möchte ich mir jetzt unbedingt ansehen. So stand ich dort mit dem Skizzenbuch und schrieb mir viele Adressen auf:

  • Kirche am Steinhof (1902-1907) von Otto Wagner auf der Baumgartner Höhe
  • Österreichische Postsparkasse (1904-1906) von Otto Wagner am Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien (ja, ich war wirklich noch nie dort!)
  • Looshaus (1909–1911) von Adolf Loos am Michaelerplatz
  • Umspannwerk Favoriten (1928–1931) von Eugen Kastner & Fitz Waage in der Humboldgasse 1–5, 1100 Wien
  • (Ehemaliges) Arbeitsamt Liesing (1930–1931) von Ernst Anton Plitschke in der Dr. Neumann-Gasse 7, 1230 Wien
  • Renovierung des Innenraums der Rosenkranzkirche (1956–1958) durch Johann Georg Gsteu und Friedrich Achleitner am Marschallplatz 6, 1120 Wien
  • 20er Haus (1958) von Karl Schwanzer im Schweizer Garten

Vielleicht werde ich das gleich mit fotografieren verbinden. Jedenfalls konnte ich gestern lange nicht alles, was die a_schau zu bieten hat, erfassen. Zum Glück aber gilt die Eintrittskarte (für 7 Euro) ein ganzes Jahr lang. Also werde ich dem Az W auf jeden Fall noch einen Besuch abstatten. Denn am meisten freut es mich zu sehen, wie sich mein Weltbild durch diese neuen Eindrücke verändert. Denn es zeigt mir wieder: Wenn man weiß was dahiter steckt, ist diese Welt umso spannender!


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  1. Ich habe deine Zeilen nur überflogen, aber der Satz „Was ich vorher in Filmen für kitschig und banal hielt wurde…

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