Typo Berlin 2011 – Mein Rückblick, Tag 3

Die Typo Berlin 2011 verfliegt, so schnell kann man gar nicht schauen. Vor Ort und im Nachhinein. Jetzt wo ich nun fast seit einer Woche wieder in den Alltag zurück gekehrt bin, fällt mir das noch stärker auf. Diese wunderbare Motivation, die ich mitgenommen habe, verflüchtigt sich leider schnell. Umso wichtiger das Erfahrene jetzt noch einmal zu reflektieren. Der dritte und letzte Tag rundete für mich viele inspirierende Eindrücke wunderbar ab.

Typo Berlin 2011 – Mein Rückblick, Tag 3

Michael Johnson – Vergesst Regeln

Michale Johnson von hat in einem lebendigen und frechen Vortrag einige Corporate Design Entwicklungen seiner Agentur johnson banks gezeigt. Auch wenn ich nicht mit allen Lösungen einverstanden war, hat es wieder einmal gezeigt, dass es sich auszahlt flexibel zu denken und die Grenzen des statischen Logos immer wieder zu durchbrechen. Folgende Aussagen von Michael Johnson haben es in mein Skizzenbuch geschafft:

  • Logos sind lebendig.
  • Herangehensweise zum Schaffen eines neuen Logoansatzes: Research on Google images and ignore it all.
  • Static, inflexible idea = static, inflexible design
  • If two dimensions don’t work, try three instead
Typo Berlin 2011 Day 3
Michael Johnson, Foto: Nikolaus Netzer

Malte Christensen – Hurra, ich werde Feuerwehrmann!

Ein schöner, inspirierter und authentischer Vortrag von Malte Christensen über das Zusammenfinden im Internet von leidenschaftlichen Leuten zu leidenschaflichen Projekten. Besonders schön fand ich es wieder einen jungen Sprecher zu sehen, der sichtlich glücklich war, auf der Bühne zu stehen. Auch von mir ist es ein Traum einmal auf der Typo Berlin sprechen zu können. Vielleicht findet sich ja irgendwann das passende Thema dazu …

Besonders in Erinnerung geblieben sind mir:

  • Zieh es durch, egal was andere sagen.
  • Es ist okay auch Jobs zu machen, mit denen man einfach nur seine Miete bezahlt.
  • Nimm dir trotzdem Zeit für deine Leidenschaft und treibe sie weiter.

Dirk Uhlenbrock – Mit Krawatte und Fez

Dirk Uhlenbrock hat aus seinen zwanzig Jahren Berufserfahrung berichtet und in etwa 375 Slides einen Querschnitt seiner Projekte gezeigt. Dabei war viel Inspirierendes aber auch einiges, das nicht extra spektakulär war, normaler Alltag eben. Und genau das hat mir so gut gefallen. Weil es echt und realitätsnah war. Nicht immer nur die großartigen Glanzstücke, auch das tägliche Brot und die Hintergründe dazu. Weiters ist besonders schön rübergekommen, mit welcher Freude Dirk Uhlenbrock mit Kreativität umgeht, und das nicht nur im beruflichen Kontext. Noch ein schöne Satz von ihm: More Fun, less Profit.

Thomas Lupo – Anleitung zum Ausbrechen

Typo Berlin 2011 Day 3
Thomas Lupo, Foto: Nikolaus Netzer

Auch ein herrlicher Vortrag von Thomas Lupo. Er hat fünf Monate in Rio de Janeiro verbracht, um dort Kindern in den Favelas mit einfachsten Mitteln zur Kreativität anzuregen. Dabei wollte er für sich herausfinden, was Kreativität denn noch kann, außer Kommerz. Und dabei sind wunderschöne Dinge voller  Leidenschaft entstanden. Die Typo wurde durch den Vortrag wirklich bereichert, weil er gezeigt hat wie viel Freude noch in Kreativität stecken kann, wenn man diese unbefangen entgegen nimmt. Was ich mir merken möchte: Trau dich über deine Komfortzone hinaus zu gehen!

Christoph Niemann – a. Schmied, b. Klempner, c. Grafiker

Der Illustrator zeigte wunderbar humorvoll, wie er mit Projekten und Ereignisse umgeht und schaffte dabei einen lockeren und schönen Abschluss einer gelungenen Typo Berlin 2011:

  • Es ist wichtig das visuelle Vokabular seines Publikums zu kennen – was verstehen sie, welche Zeichen sind sie gewöhnt.
  • Im Illustrieren geht es um eine gute Balance zwischen Realismus und Abstraktion.

Was ich von der Typo 2011 mitnehmen konnte

Vor allem das herrliche Gefühl, dass man immer damit richtig liegt, wenn man seiner Leidenschaft folgt. Viele Sprecher haben wieder so viel Freude und Begeisterung in sich gehabt und auch nach außen getragen. Das motiviert mich unglaublich meine persönlichen Projekte weiter zu treiben. Sonst gab es auf dieser Typo für mich mit Roland Reuß, Markus Hanzer und Wolfgang Pauser bisher die meisten Vorträge im Vorlesungsstil mit sehr theoretischen, zum Denken anregenden Inhalten. iPad und ein Wechsel im Medienumgang waren auch spannende (und eher technische) Schwerpunkte. Ich bin froh dieses Jahr dabei gewesen zu sein und freue mich schon auf’s nächste Mal, vielleicht wieder 2012.


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  1. Ich habe deine Zeilen nur überflogen, aber der Satz „Was ich vorher in Filmen für kitschig und banal hielt wurde…

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