Ich habe für fast zwei Jahre einen SONOS Play 1 Lautsprecher besessen und mich vor einem Jahr von diesem getrennt, weil ich den Umgang damit zu umständlich fand. Seither habe ich stattdessen einen Bluetooth Speaker, der wieder auf einer anderen Ebene mühsam zu verwenden ist. In diesem Artikel beschreibe die Unterschiede bzw. Schwierigkeiten, die sich mit dem SONOS oder Bluetooth System ergeben und möchte damit eine Entscheidungshilfe für eines der beiden Systeme bieten. Denn leider finde ich keines der beiden ideal.
Die Vorgeschichte
Ich habe einen SONOS Play 1 Lautsprecher für anderthalb Jahre von Anfang 2015 bis Mitte 2016 verwendet. Ich wollte ein Gerät, mit dem ich Musik über Spotify in der Küche abspielen kann, das aber auch als Webradio funktioniert. Ich habe mich damals für SONOS entschieden, weil ich eine Alternative zum Energiefresser Bluetooth gesucht habe. Leider war ich mit der Bedienung des SONOS Systems unzufrieden. Ich habe Spotify damit nicht nutzen können, weil ich keine Premium Account wollte, verwendete den für ein Jahr kostenlosen Deezer-Account (so wie Spotify nur echt schlecht) und danach war es im Prinzip ein teures Webradio-Abspielgerät.
Auch wenn SONOS einige Vorteile bietet, entschied ich mich dafür den Lautsprecher zu verkaufen und mir stattdessen einen Bluetooth Speaker zu anzuschaffen. In meinem Fall war es der Creative Sound Blaster Roar 2. Nun nach einem Jahr in Verwendung fallen mir auch hier die Nachteile des Bluetooth Systems deutlich auf.
Ich werde nicht die Tonqualität und Verarbeitung der Lautsprecher vergleichen. Der SONOS Play 1 ist wirklich wertig und beständig und bietet sehr guten Ton für einen Mono-Speaker. Das Selbst kann ich auch von Creative Sound Blaster Roar 2 behaupten, wenn er auch etwas weniger stylish verarbeitet ist.
Die Vorteile von SONOS
WLAN statt Bluetooth. Um sich mit dem Lautsprecher zu verbinden benötigt man ein WLAN-Netz. Das ist wesentlich energiesparender als Bluetooth und hat in unserem Haushalt immer gut funktioniert.
Das System lässt sich erweitern. Man kann mit einem Lautsprecher anfangen und dann mehrere nach und nach dazu nehmen. Man kann diese Lautsprecher auch in mehreren Räumen synchron oder getrennt abspielen.
Man braucht ihn nicht aufladen. Da der Lautsprecher immer fest am Strom angesteckt ist, muss man sich nicht darum kümmern, ob er einmal leer werden könnte.
Keine Unterbrechung bei Anrufen oder leerem Smartphone. Da das Abspielen über die App läuft und nicht als Audio-Ausgabe vom Smartphone, wird die Wiedergabe auch nicht unterbrochen bei einem Anruf, oder wenn der Akku des Handys leer ist. Die Geräte fungieren lediglich als Steuerung.
Die Nachteile von SONOS
Der bedeutsamste Nachteil von SONOS gegenüber einem beliebigen Bluetooth Lautsprecher ist das SONOS System selbst und dabei allem voran die SONOS App. Aber hier die Dinge, die ich als Nachteile empfunden hatte im Detail:
Die SONOS Lautsprecher funktionieren nicht einfach als Audio-Ausgabe für andere Geräte. Wenn man möchte, dass etwas auf dem SONOS Lautsprecher abgespielt wird, dann funktioniert das nur über das Steuern innerhalb der SONOS App. Man startet diese auf seinem Smartphone (oder Computer) und steuert damit dann den Lautsprecher. Es lassen sich zwar viele Dienste mit der App verknüpfen (Spotify, Apple Music, Deezer, Tunein, etc.), doch das hat einen Preis (siehe übernächster Punkt).
Mühsame Bedienung durch die SONOS App, die leider sehr unintuitiv gestaltet ist. Dies App nimmt einen wirklich die Freude am Bedienen von SONOS. Im Laufe der anderthalb Jahre, die ich sie verwendet habe, hat sich das nicht wesentlich verbessert. Wie es nun 2017 aussieht kann ich nicht beurteilen.
Spotify, Deezer und Co funktionieren nur als Premium-Nutzer und wieder nur über die unintuitive SONOS App. Damit z.B. Spotify über SONOS wiedergegeben werden kann, muss der Spotify-Account mit der SONOS App verknüpft werden. Und das funktioniert nur, wenn man Premium-Nutzer ist. Die Bedienung von Spotify und Co läuft dann auch über die (wie schon gesagt) sehr mühsame SONOS App. Dadurch alleine ist für mich wieder einer der großen Vorteile von Spotify verschwunden, nämlich die einfach Bedienung der Spotify App.
SONOS ist nicht wirklich portabel. Da der Lautsprecher immer an die Steckdose angesteckt sein muss, kann man ihn nicht einfach schnell mal wo mitnehmen (wie fast alle Bluetooth Speaker). Natürlich kann man ihn abstecken und wo anders wieder anstecken, dauert jedoch bis dann alles wieder verbunden ist.
Vorteile eines Bluetooth Speakers
Man kann einfach alles abspielen, was man möchte. Bluetooth hat sich als die gängige Technologie herausgestellt und ist überall zu finden. Man kann mit jedem Smartphone (oder Computer) den Bluetooth Speaker einfach paaren und schon als Ausgabequelle verwenden. Ob von einem Video, vom Browser oder irgendeiner App – die Musik kann wie bei Kopfhöreren wiedergegeben werden. Das schafft große Unabhängigkeit und damit kann man seine Musik auch direkt über die Spotify-App auch als Nicht-Premium-Nutzer abspielen.
Fast alle Bluetooth Speaker sind portabel und können während des Abspielens einfach herumgetragen und wo anders hingestellt werden.
Nachteile eines Bluetooth Speakers
Mühsames Setup. Ist erst einmal ein Gerät gepaart mit dem Bluetooth Speaker, ist es schnell wieder verbunden. Doch, wenn man von mehreren und verschieden Geräten abspielen möchte, ist es immer ein Prozess in die Einstellungen zu gehen und den Lautsprecher auszuwählen.
Abhängigkeit vom Abspielgerät. Wenn der Akku des Abspielgerätes leer ist, gibt es natürlich keine Musik mehr. Wenn man sein Smartphone verwendet, dann wird die Musik beendet sobald und dieser läuft über den Speaker.
Höherer Energieverbrauch. Natürlich verbraucht das Aktivieren von Bluetooth am Handy oder Tablet mehr Akku, als wenn es deaktiviert wäre. Dennoch hält sich dieser in Grenzen und ist mir nicht besonders negativ aufgefallen.
Bluetooth Speaker in der Praxis
Im Wesentlichen verwende ich nun den Creative Sound Blaster Roar 2 vorwiegend über mein fünf Jahre altes iPad. Von dort aus spiele ich Spotify oder Apple Music ab, Radio über TuneIn, Podcasts über die Podcast App. Das alles läuft noch ziemlich gut auf dem recht betagten Tablet. Müsste ich das ganze über mein Handy machen, fände ich es ziemlich mühselig bei Anrufen unterbrochen zu werden.
Ebenfalls etwas mühsam ist, dass ich natürlich alle zwei, bis drei Tage zumindest eines der Geräte aufladen muss. Natürlich könnte ich den Creative Sound Blaster Roar 2 auch am Netzkabel angesteckt lassen, was mich aber ästhetisch stört und auch sonst nutze ich gerne die Möglichkeit das Gerät durch die Wohnung tragen zu können.
Fazit
Die Vor und Nachteile der jeweiligen Geräte sind alle nicht absolut zu sehen. Es kommt darauf an, was für einen selbst wichtig ist. Im Wesentlich ist der große Vorteil von SONOS, das Funktionieren über das Gerät selbst und nur die Steuerung über externe Geräte, auch der Nachteil. Ich wünschte mir eigentlich nur ein Bluetooth System, das sich schneller und leichter verbinden ließe ohne all die Einstellungen durchgehen zu müssen, wenn man die Geräte wechselt. Aber das liegt wohl leider an der Technologie selbst. In Summe bin ich mit meinem Wechsel zufrieden, vor allem wegen der Portabilität eines Bluetooth Speakers.
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