Ab in die Cloud I – Bloglines, delicous und mite

Mein MacBook Pro war vor kurzem bereist zum dritten mal in Reparatur. Um nicht ganz in Verzweiflung zu geraten, konnte ich mir in der Zwischenzeit das MacBook meiner Freundin borgen (tausend Kniefälle an dieser Stelle). Als nun aber die letzten beiden Computerausfälle nur etwa sieben Wochen auseinander lagen (einmal Display, dann wieder Logicboard), hat es mich bestätigt mein Datenauslagerung weiter voranzutreiben. Ich möchte so gut es geht von einem physischen Gerät unabhängig werden. Somit ab in die Cloud!

Dabei bin ich in einigen Dingen schon auf einem guten Weg, wie mir letztes Mal aufgefallen ist. Ich habe bereits einiges ins Netz verlagert und somit von überall Zugriff darauf. In dieser kleinen Serie möchte ich meine Schritte aufzeigen um vielleicht andere auch neugierig zu machen, diese Vorteile zu nutzen.

RSS-Feeds mit Bloglines

Ansatt dynamische Lesezeichen im Browser zu setzen oder gar lokale Software-Lösungen zu nutzen, habe ich meine RSS-Feeds im Webdienst Bloglines gelagert. Natürlich sind ähnliche Anbieter wie Google Reader ebenso Alternativen. Doch die Idee bleibt die Selbe – ich kann von überall auf meine Feeds zugreifen und sie zentral verwalten. Sei es über iPod Touch (mit iBloglines), auf meinem Mac oder einem fremden Gerät. So war es für mich in diesem Punkt kein Unterschied, als ich die letzten Wochen ein Ersatzgerät bedienen musste.

Bookmarks via delicious

Neben der ortsunabhängigen Verfügbarkeit lockt bei delicious auch die einfachere Auffindbarkeit und Kategorisierung meiner Lesezeichen durch Tags. Dieses tolle Firefox Add-on machen das Bedienen und den Zugang zudem sehr bequem. Weiters sind meine Bookmarks auch anderen zugänglich, ich kann sie im Netzwerk weiterempfehlen und koche nicht isoliert mein eigenes Süppchen. Wenn mein Mac nun also wieder von heute auf morgen den Geist aufgibt, muss ich meine Bookmarks nicht aufgeben.

Zeiterfassung via mite

Die meisten meiner Kunden wollen vor Projektbeginn natürlich ein Angebot über die Kosten. Da heißt es für mich schätzen, was bei einem gestalterischem Job schwierig ist. Am Anfang habe ich mich brutal verschätzt (mitunter fast doppelt soviel Zeit investieren müssen, wie ich gedacht hätte). Der einzige Weg diesen Irrtümern aus dem Weg zu gehen, ist Vergleichswerte zu schaffen, auf die man aufbauen kann.

Deshalb bin ich ein großer Fan des Zeiterfassungstools mite. Als kostenloser Dienst hat es begonnen, jetzt sind es läppische fünf Euro im Monat um wundervolle Statistiken und Klarheit über Verdienst und Zeitverteilung zu erhalten. Mittlerweile bin ich schon fast süchtig danach Zeiteinträge zu setzen. Da ich bereits registriert war, als mite noch kostenlos war, muss ich noch immer nichts zahlen. Trotzdem werde ich nun die fünf Euro investieren, da hinter dem ganzen Projekt ebenfalls zwei Selbständige stecken, die mit viel Liebe und Hingabe mite pflegen und weiterentwicklen.

mite lässt sich aber nicht nur über den Browser bedienen, mit der kleinen Software fluid kann man aus der Web-Applikation eine scheinbare Desktop-Applikation erstellen, die dann auch separat im Dock erscheint. Sehr praktisch!

Meine nächsten Schritte

Auf jeden Fall möchte mich meine E-Mails über IMAP in Zukunft auf meine Server behalten. Hier muss ich mich noch bei meinem Provider erkundigen, was möglich ist.

Mein elektronischer Kalender, den ich über iCal verwalte, soll auch ortsunabhängig werden und zu Google Calendar ziehen, von mir aber weiterhin über iCal und iPod Touch bedient werden. Dies habe ich bereits gemacht, Blogeintrag darüber folgt.

Natürlich bin ich nicht unabhängig von meinen Festplattendaten. Hier fällt das Stichwort Backup. Auch wenn Time Machine dies fleißig auf eine externe Festplatte macht, bin ich nicht gesichert, falls ich (hoffentlich nie) Opfer eines Brandes oder Einbruchs würde. Im Augenblick schaue ich mich noch um, was es an Online-Möglichkeiten so gibt. Drei Anbieter sind mir dabei besonders aufgefallen: Jungle Disk, Dropbox und ZumoDrive. Für welchen ich mich entscheiden werde, bin ich mir noch nicht sicher, Jungle Disk liegt aber im Moment (auch aus finanzieller Sicht) vorne.

Wie es auch werden wird, wahrscheinlich sind all diese Schritte, die ich gerade durchgehe in ein paar Jahren nichts Besonderes mehr. Dann werde ich wohl auch InDesign und Photoshop nicht mehr lokal installiert haben, sonder ein Web-Abo für alle Adobe Applikationen. Wer weiß. Aber im Moment muss ich mir noch den Kopf darüber zerbrechen, denn noch lebe ich nicht in der Zukunft.


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  1. Ich habe deine Zeilen nur überflogen, aber der Satz „Was ich vorher in Filmen für kitschig und banal hielt wurde…

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